Business Englisch steuerlich absetzen

[Handa]

Hi,

seit ca. 1 1/2 Jahren lerne ich privat aktiv Englisch auf 2 verschiedenen Wegen, da ich Englisch in meinem Beruf zwingend brauche. Die 2 Wege sind:
1. 1:1 Online Business English Sessions mit einer Engländerin
2. Online Kurse, die allgemeiner sind und eher ein Sprachlevel, wie z.B. B2 abdecken oder dazu da sind sein Wortschatz zu erweitern

Im Jahr 2023 habe ich insgesamt 75 Unterrichtseinheiten sowie mehrere Online Kurse gekauft und durchgemacht, da es doch schwerer war als gedacht und es sehr herausfordernd war. Ich habe ca. 60 UE genommen. Das Lernen fällt mir bei den 1:1 Sessions deutlich leichter und dies ist deutlich erfolgreicher, als wenn ich einen Online Kurs durchnehme. Die Online Kurse waren weniger erfolgreich.

Ich habe schon gelesen, dass ich diese Kosten steuerlich absetzen kann, da ich dies für meinen Beruf zwingend brauche. Nun zu meinen Fragen:
1. Übernimmt das Finanzamt die Kosten trotzdem, wenn ich so viele Unterrichtseinheiten brauche? (Denn 75 UE sind schon viel)
2. Was ist, wenn sich herausstellt, dass ich nach diesen 75 UE z.B. noch weitere 75 UE brauche um wirklich auf das Sprachlevel zu kommen, auf das ich kommen sollte. Übernimmt das Finanzamt die Kosten dann weiterhin oder ist irgendwann ein Limit für sie erreicht, wo sie es ablehnen?
3. Die Online Kurse waren weniger erfolgreich, sodass ich dort nicht so viel wie gewünscht lernen konnte. Sozusagen ein Reinfall. Kann ich diese, auch wenn diese ein breiteres Spektrum abbilden und ein Flop waren, auch steuerlich absetzen?

Ich würde mich sehr über eure Meinung dazu freuen.

[muemmel]

Das Finanzamt "übernimmt" überhaupt keine Kosten. Bestenfalls zieht es diese von Ihrem Einkommen ab. Und ob das hier der Fall ist, kann keiner aus der Ferne beurteilen - dass Sie das beruflich brauchen, ist halt Ihre Meinung - ob das Finanzamt das auch so sieht, kann man nicht wissen. Und das gilt auch für die Frage, welche Kurse und wieviel Stunden Sie absetzen können.

[reckoner]

Hallo,

über die berufliche Notwendigkeit der Fortbildung sollte es schon fast zwingend eine Bestätigung des Arbeitgebers geben.

Der Erfolg ist hingegen keine Bedingung, auch eine gar nicht bestandene Schulung kann beispielsweise abgesetzt werden.

Stefan

[Handa]

Hi,

danke für eure Nachrichten. Ich dachte immer, dass das Finanzamt die entsprechenden Werbungskosten vollständig übernimmt. Aber ich nehme an, dass ich damit genau das selbe meine, wie, dass dieses vom zu versteuernden Einkommen abgezogen wird.

Auch danke für den Tipp mit der Bescheinigung.

Ich arbeite in der IT und dort ist Englisch eben sehr wichtig. Mit der Bescheinigung sollte dort jetzt aber nichts mehr schiefgehen, denke ich mal.

[reckoner]

Hallo,

Ich dachte immer, dass das Finanzamt die entsprechenden Werbungskosten vollständig übernimmt. Aber ich nehme an, dass ich damit genau das selbe meine, wie, dass dieses vom zu versteuernden Einkommen abgezogen wird.

Nein, und nein.

Das Finanzamt übernimmt überhaupt nichts, es stellt nur die Einkünfte die dafür verwendet wurden steuerfrei. Und das ist nicht das Selbe.

Man hört immer wieder "das zahlt das Finanzamt", aber das ist in aller Regel eine Milchmädchenrechnung.
Hast du beispielsweise einen Grenzsteuersatz - der ist dafür maßgeblich - von 30%, dann übernimmt das Finanzamt indirekt auch nur 30% der Werbungskosten; 70% zahlst du also immer noch selber.

Stefan