Steuer-Forum

Moin,

mein Freund kaufte vor 10 Jahren ein Haus mit zwei Wohneinheiten, oben war vermietet und befindet sich derzeit in Sanierung, unten bewohnen wir selbst, dies soll jedoch nach Fertigstellung unseres Neubaus ebenfalls vermietet werden.
Da seinerzeit nur ein Gebäudewert von 55 000€ als AfA-Bemessungsgrundlage angenommen wurden und auch nicht mehr viele Zinsen auf das Objekt abgeschrieben werden können, besteht die Idee, diese Immobilie mit einem aktuellen Marktwert von 220000 € neu zu verschulden, indem es an eine Personengesellschaft verkauft wird. Daher folgende Fragen:

- kann mein Freund als Alleininhaber der Personengesellschaft „sein“ Haus kaufen und damit Zinsen des neuen Kredits abschreiben und die AfA-Bemessungsgrundlage erhöhen?

- Falls nicht, wie würde es sich verhalten, wenn ich (nicht verheiratet) ebenfalls Anteile erwerbe? Hier wird ja anteilig die Grunderwerbssteuer fällig. Wie verhalten sich die Abschreibungen, wenn wir je zu 50% die Immobilie besitzen?

Klingt extrem nach dem Motto: "Wir müssen Steuern sparen, egal was es kostet!"

Aquana hat geschrieben: ↑7. Mai 2023, 12:45 kann mein Freund als Alleininhaber der Personengesellschaft „sein“ Haus kaufen

Was für eine Personengesellschaft soll dass den sein? Eine "Personengesellschaft" besteht qua Definition aus einer Mehrzahl von Personen. "Alleingesellschafter" könnte dein freund also nur werden, wenn er zunächst eine Kapitalgesellschaft gründet und dann zusammen mit dieser eine Personengesellschaft gründet.

Aquana hat geschrieben: ↑7. Mai 2023, 12:45 Da seinerzeit nur ein Gebäudewert von 55 000€ als AfA-Bemessungsgrundlage angenommen wurden

... in Verbindung mit ...

Aquana hat geschrieben: ↑7. Mai 2023, 12:45 oben war vermietet ..., unten bewohnen wir selbst, dies soll jedoch nach Fertigstellung unseres Neubaus ebenfalls vermietet werden

... bedeutet, dass dann wohl als AfA-Bemessungsgrundlage 110.000 € anzunehmen sind (gleiche Wohnungsgröße unterstellt!).

Das wiederum ...

Aquana hat geschrieben: ↑7. Mai 2023, 12:45 aktuellen Marktwert von 220000 €

... bedeutet geschätzt eine AfA-Bemessungsgrundlage von vielleicht 150.000 €! Wir reden also über ein AfA-Volumen pro Jahr von etwa 800 €! Ist euch das eigentlich klar?

Aquana hat geschrieben: ↑7. Mai 2023, 12:45 kaufte vor 10 Jahren

Dann hoffe ich mal, dass das Ganze MEHR als 10 Jahre sind, sonst ist das natürlich als privates Veräußerungsgeschäft steuerpflichtig!

Aquana hat geschrieben: ↑7. Mai 2023, 12:45 neu zu verschulden

Auch hier verdoppeln sich (gleiche Wohnungsgröße unterstellt!) die absetzbaren Zinsen! Mit jedem € mehr Zins, spart man aller höchstens 45 Cent! Das wird schnell zur Milchmädchenrechnung!

taxpert

Hallo,

Danke für die antworten. Auch wir haben uns gefragt ok Aufwand / nutzen im Verhältnis steht.
Ein paar Kleinigkeiten die etwas falsch verstanden wurden. Durch den damals sehr niedrigen Laufpreis liegt die AfA Bemessungsgrundlage für das gesamte Haus zurzeit bei 55tsd. Diese würden wir auf ca. 200tsd jetzt schätzen. Marktwert ehr 250tsd. Des weiteren sind aufgrund fast kompletter Tilgung die Zinsen kaum noch vorhanden. Auch sind natürlich die 10 Jahre um. Bei Neuverschuldung, könnte das dadurch freie Kapital für den Neubau genutzt werden. Bei der Personengesellschaft wäre die Idee, dass 80% mein Freund und 20% ich besitze. Allerdings würde in diesem fall Grunderwerbssteuer anfallen, oder?

Freuen uns auf Ihr Feedback.