Steuern mindern als Kleinunternehmer

Ich hab ein Unternehmen und hab eine Frage zu ...
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TR5
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Steuern mindern als Kleinunternehmer

Beitrag von TR5 »

Hallo zusammen!

Ich habe mich an dieses Forum gewandt, weil sämtliche Videos im Internet mich nicht vernünftig aufklären konnten.

Ich betreibe seit sieben Jahren ein Kleingewerbe. Meine Steuererklärung habe ich immer mit dem Steuerprogramm von WISO Erledigt. Es war für mich jedes Jahr aufs Neue eine äußerst nervige Sache. Ich habe mir jetzt vorgenommen, mich mit der Thematik besser auseinander zu setzen und das ganze noch besser zu verstehen.


Mir ist bewusst, dass ich als Kleinunternehmer Steuern auf mein Einkommen zahlen muss. Ich gehe da so ungefähr von 30 % aus.

1) Ist es richtig, dass ich die Steuer mildern kann, in dem ich in dem Vorjahr betriebliche Ausgaben habe, die mir dann möglichst die 30 % Steuerlast, die nach Abgabe der Steuererklärung fällig werden, ersparen?

2) Wie viel bekomme ich maximal als Kleinunternehmer vom Finanzamt erstattet?

3) Wie verhält sich das zu meiner Steuererklärung aus meinem Hauptberuf?


Ich hoffe, dass mir in einer kleinen Diskussion die Dinge etwas klarer werden.

Vielen Dank für eure Antworten,
Tobias
Severina
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Re: Steuern mindern als Kleinunternehmer

Beitrag von Severina »

Die Kleinunternehmerregelung bezieht sich ausschließlich auf die Umsatzsteuer, die Fragen allerdings offenbar auf die Einkommensteuer.

1. Betriebsausgaben mindern den Gewinn. Ist der Gewinn niedriger, ist natürlich auch die Steuerlast niedriger. Wenn ich allerdings 100 € für sinnlose Betriebsausgaben aufwende, habe ich 100 € weniger. Wenn ich die sinnlose Betriebsausgabe nicht tätige, zahle ich zwar vielleicht 30 € Steuer mehr, habe aber unter dem Strich immer noch 70 € mehr in der Tasche.

2. Maximal so viel Einkommensteuer, wie vorausbezahlt wurde (die Lohnsteuer gehört auch zu diesen Vorauszahlungen) - mit der Kleinunternehmerregelung hat das allerdings rein gar nichts zu tun. Negative Einkommensteuer gibt es nicht.

3. Was meinst Du denn damit überhaupt? Man gibt nur EINE Einkommensteuererklärung ab, in der man alle Einkünfte erklärt.
TR5
Beiträge: 3
Registriert: 24. Feb 2023, 22:27

Re: Steuern mindern als Kleinunternehmer

Beitrag von TR5 »

Hallo Severina,

Danke für deine Nachricht.

Zu 1:
Das erklärt sich natürlich von selbst, dass man sich nicht irgendeinen Mist kauft, sondern irgendetwas, was die Firma voran bringt.

Ist es also am besten, wenn man Ausgaben tätigt, die dem Gewinn gleichen, so dass man den Gewinn möglichst niedrig hält oder wird das Finanzamt dann irgendwann meckern?

Zu 3: Es fällt mir tatsächlich etwas schwer, das, was ich wissen möchte, in Worte zu fassen.
Mir ist bewusst, dass ich alles zusammen in einer Steuererklärung mache. Mich würde nur interessieren, wie sich das gegenseitig reguliert (Werbungskosten Kleingewerbe/ Werbungskosten Hauptberuf…).

Mir geht es darum, dass ich bei der letzten Steuererklärung – nachdem ich die Angaben zu meinem Kleingewerbe in der Software gemacht habe – nachzahlen sollte. ( ohne Angabe des kleinGewerbes hätte ich circa 1000 € vom FA zurückbezahlt bekommen). Das möchte ich in Zukunft vermeiden durch die Anschaffung von dingen, die ich sinnvollerweise für das Nebengewerbe gebrauchen kann. da hätte ich gerne eine vernünftige Herangehensweise, wie ich da den Überblick behalte und entscheiden kann, wie viel ich mir für das nebenGewerbe anschaffe.

Ich hoffe, dass es einigermaßen verständlich war.

Einen schönen Tag und viele Grüße,
Tobias
Severina
Beiträge: 1247
Registriert: 3. Dez 2017, 23:48

Re: Steuern mindern als Kleinunternehmer

Beitrag von Severina »

TR5 hat geschrieben: 25. Feb 2023, 07:44

Mir geht es darum, dass ich bei der letzten Steuererklärung – nachdem ich die Angaben zu meinem Kleingewerbe in der Software gemacht habe – nachzahlen sollte. ( ohne Angabe des kleinGewerbes hätte ich circa 1000 € vom FA zurückbezahlt bekommen). Das möchte ich in Zukunft vermeiden durch die Anschaffung von dingen, die ich sinnvollerweise für das Nebengewerbe gebrauchen kann. da hätte ich gerne eine vernünftige Herangehensweise, wie ich da den Überblick behalte und entscheiden kann, wie viel ich mir für das nebenGewerbe anschaffe.

Nicht nachzahlen musst Du, wenn Du keinen Gewinn machst bzw. einen Gewinn höchstens in Höhe der 1200 € übersteigenden Werbungskosten zu den N- Einkünften- aber warum sollte es erstrebenswert sein, keinen Gewinn zu machen?
taxpert
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Re: Steuern mindern als Kleinunternehmer

Beitrag von taxpert »

Severina hat geschrieben: 28. Feb 2023, 12:53 aber warum sollte es erstrebenswert sein, keinen Gewinn zu machen?
Fällt unter die Rubrik "Wir müssen Steuern sparen, egal was es kostet!"
TR5 hat geschrieben: 25. Feb 2023, 07:44 da hätte ich gerne eine vernünftige Herangehensweise, wie ich da den Überblick behalte und entscheiden kann, wie viel ich mir für das nebenGewerbe anschaffe.
So etwas nennt sich "Buchhaltung" mit der Möglichkeit der monatlichen betriebswirtschaftlichen Auswertung! Macht einem gerne der Steuerberater des Vertrauens! Die Kosten dafür "sparen" dann ja auch schon Steuern!

Du kannst sogar noch mehr kaufen, als Du Gewinn erwartest! Der entstehende Verlust mindert dann deine Steuer noch weiter, so dass das nächste Mal nict eine Erstauung von 1.000 € möglich ist, sondern von 2.000 € oder 3.000 € oder noch mehr!

taxpert
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Taxman, The Beatles, Album Revolver
TR5
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Re: Steuern mindern als Kleinunternehmer

Beitrag von TR5 »

Natürlich geht es darum, Gewinn zu erzielen.

Aber es gibt da noch so 2-3 Anschaffungen für mein kleinenUnternehmen, die ich gerne machen würde. Alles natürlich aber auch mit einem Blick auf die Einnahmen.

Wenn ich weiß, dass ich im Folgejahr ohne diese Anschaffungen 1000 € nachzahlen müsste, dann würde ich das Geld natürlich lieber investieren und mir davon etwas kaufen, was mich mit dem Gewerbe nach vorne bringt.


Das Finanzamt kann also nicht mit Liebhaberei argumentieren, wenn meine Ausgaben in einem Jahr höher als meine Einnahmen sind?

Guckt das Finanzamt auf die letzten Jahre, wie sich die Einnahmen zu den Ausgaben verhalten?


Danke für eure Nachrichten!
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