450€ brutto -> 300€ Netto? Wieso?

[Anonym28733]

Hallo,

ich habe für 5 Tage als kurzfristige Beschäftigung in einem Unternehmen gearbeitet (tuh ich ab und zu regelmäßig und auch nur bei diesem Unternehmen)

Brutto 450€ und trotzdem wurden mir Lohnsteuer, Soli, Kirchenteuer, Rentenversicherung, Krankenversicherung, Pflegeversicherung und Arbeitslosenversicherung abgezogen, also das volle Programm, obwohl ich unter der Grenze von 450,01€ bin und auch sonst keinen anderen Beruf ausübe / keine Tätigkeit.

Ist das richtig so? habe ich da etwas nicht beachtet?

VG

[muemmel]

Nein, das ist nicht richtig, da in einer kurzfristigen Beschäftigung keine SV-Beiträge anfallen. Fragen Sie halt im Unternehmen nach, warum die trotzdem abgezogen wurden. Die Steuer dürfte hingegen okay sein, da die hier "tagesanteilig" zu berechnen ist. Ggf. lohnt es sich, 2021 eine Steuererklärung einzureichen - das hängt vom Jahresverdienst ab.

[Anonym28733]

Was ist mit der 450€ Minijob-Regel? Wieso ist die jetzt egal? Ich habe sonst keine Hauptbeschäftigung und übersteige die 5.400€/Jahr nicht. Habe ich, die Email ist schon draußen, aber erkundige mich trotzdem mal. Sorry, meinte natürlich nicht den Jobbegriff kurzfristige Beschäftigung, sondern eher geringfügig.

[muemmel]

Ein Minijob kann auch "auf Lohnsteuerkarte" sein, und danach sieht es hier aus. Das würde dann auch die SV-Beiträge erklären. Da müssen Sie halt mit dem AG klären, warum er das so macht - jedenfalls darf er einen Minijob durchaus so abrechnen. Die Steuern kriegen Sie evtl. vom Finanzamt wieder - siehe oben.

[Anonym28733]

Alles klar. Bin nur verstutzt weil mir selbiger Arbeitgeber einen Antrag auf Befreiung von der Rentenversicherungspflicht bei Minijobs mitgegeben hat. Das macht man ja nicht zum Spaß. Und eigentlich steht auf dem Lohnsteuerzettel auch klein vermerkt "Stundenlohn/Minijobber". Aber ja, mal gucken wie der AG reagiert.
Ob er das darf kann natürlich sein, nur so schafft er sich keine Fans unter den Minijobbern. Genau, 60€ könnte ich vielleicht wieder zurückbekommen. Vielen Dank.

[muemmel]

Nun ja - hier zahlt der AG nur 20 % Lohnnebenkosten, im "klassischen" Minijob ca. 30 %. Aber klar: Das ist verhandelbar und den AG wechseln kann man zur Not auch noch.