Steuererklärung als Band

[tac0211]

Guten Tag,

ich habe eine Frage zur Steuererklärung einer fiktiven Band die als GbR beim Finanzamt geführt wird.

Die Band "Ich mach Musik nur fürs Finanzamt" wurde im Jahr 2010 gegründet und seit September 2010 beim Finanzamt als GbR geführt. In den ersten drei Monaten bis zur ersten Steuererklärung konnten keine Einnahmen gemacht werden. Mietkosten für Geschäftsräume und Fahrtkosten, sowie eine Beschallungsanlage (auf 9 Jahre Abgesetzt) wurden beim Finanzamt in der Steuererklärung als Ausgaben angegeben. Die Band hätte damals für das Jahr 2011 einige bezahlte Auftritte in Aussicht gehabt. Leider verließen nun einige der Musiker zum Anfang des Jahres 2011 die Band, sodass die Aufritte abgesagt werden mussten. Aufgrund der Musikersucher konnten im Jahr 2011 keine Auftritte gespielt werden. Daher gab es auch keine Einnahmen.

Wie sollte die Band nun die Steuererklärung für das Jahr 2011 anfertigen? Die Band soll nicht als "Liebhaberei" eingestuft werden, da die Band weiterhin der Gewinnerzielungsabsicht nachgeht. Allerdings befindet man sich noch immer in der Suche nach geeigneten Musikern und auch für das Jahr 2012 sind zurzeit noch keine Auftritte geplant.

Daher könnte nun überlegt werden, dem Finanzamt anzugeben, dass keine Einnahmen im Jahr 2011 gemacht wurden. Auch die Ausgaben würde die Band nicht angeben wollen, um gerade die Möglichkeit zu umgehen in die Liebhaberei eingestuft zu werden.

Wäre diese Vorgehensweise möglich? Oder wie sollte man besser vorgehen?

Vielen Dank und viele Grüße

Chris

[steuer-profi24]

Guten Tag,

also entweder man hat eine GbR oder nicht. Es geht leider nicht die Ausgaben einfach nicht anzugeben. Man kann versuchen die entstandenen Kosten anzugeben und die Situation erst dem Finanzamt beschreiben, wenn das Finanzamt eine Rückfrage hat. Denn wenn man die Ausgaben nicht angibt, so geht der entstandene Verlust verloren. Wenn es zu einer Rückfrage vom Finanzamt kommt, so müsste man die Gewinnerzielungsabsicht nachweisen können. Dies ist durch eine Prognose möglich. Hat die Band auch tatsächlich vor Einnahmen zu erzielen und liegt es wirklich keine Liebhaberei vor? Mit der Wahrheit verfahrt man eben am Besten. Am Anfang hat man eh nur Verluste. Man sollte die Situation dem Finanzamt erläutern. Aber die Ausgaben sollten schon angegeben werden.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.

[tac0211]

Vielen Dank für die Antwort.

Erstrebenswert wäre, dass die Band nicht in die Liebhaberei eingestuft wird. Für das Jahr 2012 wäre zwar mit neuen Musikern zu rechnen, aber es werden wohl wieder keine Einnahmen herum kommen. Denn neue Musiker müssen i.d.R erst eingearbeitet werden. Bevor dies geschehen ist, können keine Aufträge angenommen werden. Zudem wäre es nicht schön die erstatteten Beträge irgendwann zurück zahlen zu müssen.

Eine GbR existiert im Grunde ja nur weil:
1. Die unternehmerische Tätigkeit für die Anmietung der Geschäftsräume (Bandproberaum) nachgewiesen werden musste.
2. Und im Jahr 2011 eigentlich genug Auftritte geplant waren.

Eine Steuererklärung mit allen Ausgaben und einem Schreiben als Erklärung an das Finanzamt mit plausiblen Gründen warum keine Einnahmen gemacht werden konnten sollte also ausreichen um die Liebhaberei zu verhindern? Oder könnte man die GbR bis wieder Gewinne in Aussicht stehen nicht ruhen lassen?

Nochmals vielen lieben Dank!

[steuer-profi24]

Guten Tag,

ich kenne leider keine ruhende Selbständigkeit. Also auch wenn ein Betrieb ruht, müssten doch die laufenden Kosten erfasst werden. Man könnte dem Finanzamt die ganze Situation schildern und schreiben wann ca. mit den Einnahmen gerechnet werden kann. Dies ist glaubhaft und auch richtig. Es ist ja bei vielen Unternemhen am Anfang so, dass Sie nur Verluste erzielen. Natürlich kommt schnell ein Verdacht, dass es sich hier um eine Liebhaberei handelt. Aber wenn man die Gründe dem Finanzamt glaubhaft macht, so besteht meiner Meinung nach die Hoffnung, dass ihre Band nicht als Liebhaberei eingestuft wird.

Ich wünsche viel Erfolg.