Altersruhesitz - Modernisierungskosten absetzbar ?

[hardy24]

Hallo zusammen,
wir haben letztes Jahr das Haus meines Schwiegervaters in unserer alten Heimat geerbt. Da ein Verkauf nur einen geringen Erlös bringen würde möchten wir das Wohnhaus modernisieren um mit Eintritt des Rentenalters dort zu wohnen da bei der geringen Rente eine Mietwohnung am jetzigen Wohnort nicht mehr finazierbar ist.
Wir zahlen für das geerbte Haus Grundsteuern, Versicherung, Heizkosten, Fahrtkosten (über 600km einfach) und alles was sonst noch anfällt. Da jetzt auch Modernisierungskosten zusätzlich auf uns zu kommen möchten wir gern wissen ob es irgendeine Möglichkeit gibt von diesen Kosten etwas von der Steuer abzusetzen ? Ich habe hier ein geregeltes Einkommen und muss noch zehn Jahre bis zum Renteneintritt arbeiten, deshalb ist ein vorzeitiger Umzug auch nicht möglich da ich dort in der Region keinen Job in dem Alter finde.
Das Haus soll ja unsere spätere Altersvorsorge werden muss aber unbedingt modernisiert werden. Wir sind für jeden Tipp dankbar.

[muemmel]

Wir sind für jeden Tipp dankbar. Tja, dann verraten Sie doch mal, was Sie in den nächsten 10 Jahren mit dem Haus vorhaben - soll es leerstehen, wollen Sie es vermieten oder was ist da der Plan?

[hardy24]

Sorry das ich erst jetzt antworte.

Das Haus soll/muss in den nächsten 10 Jahren etwas modernisiert werden, Böden müssen komplett neu gemacht werden mit Dämmung, Wände neu verputzen, das Dachgeschoß soll ebenfalls eine Dämmung erhalten und der ganze Sperrmüll was mein Schwiegervater angesammelt hat muss entsorgt werden. Wir nutzen das Haus ca. 7 Wochen im Jahr da wir nur im Urlaub dort tätig sein können. Meine Frau würde in den Sommermonaten auch länger dort bleiben wollen vielleicht auch mit Anmeldung als Zweitwohnsitz um vor Ort zu sein falls eventuell Handwerker dort tätig sein werden.
So sieht unser Plan für die nächsten Jahre aus.

[muemmel]

Dann ist da auch nichts absetzbar, außer evtl. Lohn- und Anfahrtskosten von Handwerkern.

[hardy24]

Aha, haben wir uns fast gedacht. Wie wäre es denn hier in Bayern weiterarbeiten die jetzige Wohnung als Zweitwohnung behalten oder eine kleinere billigere und das geerbte Haus als Hauptwohnsitz, würde das denn funktionieren ? An unserem Wohnort in Bayern wäre dann aber noch eine Zweitwohnsitzsteuer fällig.
Letzter Ausweg wäre natürlich hier aufgeben und komplett in das geerbte Haus ziehen, wenn da nicht der Job wäre und einen neuen Job dort finden ist wenn überhaupt mit finanziellen Einbußen verbunden.

Das mit den Kosten für Handwerker ist auch nur eventuell ? Welche Voraussetzungen müssen denn da gegeben sein ?

[muemmel]

Wie wäre es denn hier in Bayern weiterarbeiten die jetzige Wohnung als Zweitwohnung behalten oder eine kleinere billigere und das geerbte Haus als Hauptwohnsitz, würde das denn funktionieren ? Das kommt drauf an, was Sie unter "Funktionieren" verstehen - Sie könnten dann die künftige Zweitwohnung möglicherweise steuerlich absetzen ("doppelte Haushaltsführung"). Das setzt natürlich voraus, daß Sie sich jedes WE an Ihren künftigen Hauptwohnsitz begeben...

[hardy24]

ok. das geht auch nicht, jedes Wochenende 1200km fahren ist nicht möglich.

Ich habe mir mal Seiten über das Thema Handwerkerrechnungen herausgesucht. Wenn ich das richtig interpretiere schreibt das Bundesfinanzministerium am 9. November 2016 (Aktenzeichen: IV C 8 - S 2296-b/07/10003:008) sind Zweit-, Ferien- oder Wochenendwohnungen sogar ausdrücklich begünstigt. Dieser Text findet man auch bei einigen Lohnstuerhilfevereinen auf deren Internetseiten.
D.h. wir sind dann wohl in dem Fall auch davon betroffen.

https://www.vlh.de/wohnen-vermieten/eig ... etzen.html

[muemmel]

Ist alles richtig. Zu beachten ist, daß die Absetzbarkeit hier anders funktioniert: Wenn Sie sonst, sagen wir mal, 3.000 Euro absetzen, dann wird Ihr Einkommen um 3.000 bereinigt und die Steuer entsprechend neu berechnet. Haben Sie nun Handwerkerleistungen mit 3.000 Euro Arbeitskosten abzusetzen, dann werden 20 %, also 600 Euro, von der Steuerlast abgezogen - Ihre Erstattung beträgt also genau 600 Euro, egal wie hoch oder niedrig Ihr Steuersatz ist. Es muß eine Rechnung ausgestellt und per Überweisung gezahlt worden sein. Und bei 1.200 Euro Erstattung ist die jährliche Obergrenze erreicht...

[hardy24]

Danke für die Antwort.
Da wir z.Z. fast garnichts absetzen können, ich Alleinverdiener und wir in einer Mietwohnung wohnen und die Fahrt zur Arbeit nur 12km beträgt bekommen wir wenn es gut läuft nicht einmal 100,- € erstattet.
Da wäre diese Möglichkeit ganz gut die Handwerkerkosten einzureichen.

[muemmel]

Da wir z.Z. fast garnichts absetzen können Kirchensteuer zahlen Sie nicht? Die ist nämlich auch absetzbar...

[hardy24]

nein wir sind aus den neuen Bundesländern hierher gezogen und haben keine Konfession.