Hausverkauf nach 1 Jahr - Spekulationssteuer?

Ich hab da mal eine Frage zu ...
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Dan44
Beiträge: 2
Registriert: 29. Apr 2018, 13:16

Hausverkauf nach 1 Jahr - Spekulationssteuer?

Beitrag von Dan44 »

Hallo zusammen,

ich habe einige Fragen zum Thema Hausverkauf. Im Internet finden sich da unterschiedlichste Informationen.

Wir haben ein Haus gekauft (2017) und knapp 1 Jahr privat (Eigennutzung) bewohnt und müssen es nun aufgrund einer Trennung wieder verkaufen (2018). Wie verhält es sich hier mit der Spekulationsfrist? Ich lese unterschiedlichste Sachen und anscheinend muss man mindestens 2 - 3 Jahre drin gewohnt haben, um es steuerfrei zu verkaufen?

Generell kann man bei einem privatem Hauskauf nichts von den großen Kosten (Notar, Makler, Steuer, etc.) absetzen oder? Außer Handwerkerrechnungen scheint man da gar nichts absetzen zu können oder täusche ich mich?

Diese Kosten (Notar, Makler, Steuer, etc.) werden dann ja wenigstens der anfallenden Spekulationssteuer im Jahr in dem das Haus verkauft (2018) wird angerechnet soweit ich das verstehe. Wo gebe ich das in meiner Steuererklärung 2018 dann alles an?

Danke für eure Hilfe!
Alexander96
Beiträge: 78
Registriert: 11. Jul 2017, 22:05

Re: Hausverkauf nach 1 Jahr - Spekulationssteuer?

Beitrag von Alexander96 »

Hallo Dan,

ich kann dir vorab Entwarnung geben. Sofern du dein Eigenheim ausschließlich zu eigenen Wohnzwecken verwendet hast, musst du keine Steuern für den Verkauf bezahlen.

Die von dir gemeinte 2 - 3 Jahre Frist, ist nur notwendig für Leute die ihr Eigenheim nicht nur zu eigenen Wohnzwecken genutzt haben, sondern es auch zwischendurch vermietet haben. Normalerweise müssten sie, dann 10 Jahre warten bis sie es steuerfrei verkaufen könnten. Wenn sie aber im Jahr des Verkaufs und in den beiden vorangegangen Jahren selber drin wohnen, fallen keine Spekulationssteuern an.

Also kein Stress, dein Hausverkauf ist nicht steuerbar :)

Bitte auf meine Signatur achten. Steht aber auch alles in § 23 Abs. 1 Nr. 1 Satz 1 und 2 EStG.

Beste Grüße
Alexander

Wenn es um viel Geld geht, lohnt sich der Gang zum Steuerberater auf jeden Fall ;)
Dan44
Beiträge: 2
Registriert: 29. Apr 2018, 13:16

Re: Hausverkauf nach 1 Jahr - Spekulationssteuer?

Beitrag von Dan44 »

Hallo,

vielen Dank erst einmal. Ich war bisher auch genau der Meinung, bis meine Ex mich verunsichert hat und meinte, ihre "Bänker"-Freunde hätten gesagt das wir Steuern zahlen müssen. Soviel zu den kompetenten Freunden. ;) Wenn ich mir den Gesetztestext durchlese, sehe ich auch eindeutig ein ODER zwischen den beiden Auflagen.

Da hätte ich gleich die nächste Frage: Ist es schlimm, wenn das Haus ein paar Monate leer stand bzw. renoviert wurde dann? Wir haben es im Mai 2017 gekauft und dann bis Ende August renoviert. Im August bin ich eingezogen und habe mich auch umgemeldet und dann bis Ende April 2018 hier gelebt. Verkauft wird es nun im Mai 2018. Ich denke das sollte dann passen oder? Es wurde ja nicht vermietet oder anderweitig genutzt, um Geld zu verdienen.

Letzte Frage: Muss ich den "Gewinn" in der Steuererklärung 2018 überhaupt angeben? Ich würde ja sagen "Nein", weil es ja nicht versteuert wird. Aber muss das Finanzamt trotzdem informiert werden?

Danke vielmals. Ich habe mir da viele Gedanken gemacht...
Alexander96
Beiträge: 78
Registriert: 11. Jul 2017, 22:05

Re: Hausverkauf nach 1 Jahr - Spekulationssteuer?

Beitrag von Alexander96 »

Hallo Dan,

da du scheinbar nie die Absicht hattest dein Haus zu vermieten bzw. anders zu verwenden als zu deinen eigenen Wohnzwecken, ist der Leerstand vor Einzug kein Problem. Auch der Leerstand kurz vor dem Verkauf ist kein Problem, da wahrscheinlich sichtbar eine Verkaufsabsicht bestand.

Grundsätzlich würde ich behaupten, dass du es nicht angeben musst, da dein Hausverkauf nicht steuerbar ist. Du kannst dir entweder die Mühe machen und deinen fiktiven Gewinn kalkulieren und diesen dann abgeben in deiner Einkommensteuererklärung. Dann wird eben auf deinem Steuerbescheid 0 € stehen. Du könntest aber auch bei deinem Finanzamt deines Vertrauens anrufen und fragen wie sie es gerne hätten oder einfach nichts angeben.

Sicherer ist es natürlich, wenn du alles korrekt angibst und sie auch prüfen können, ob es tatsächlich ein nicht steuerbarer Hausverkauf ist. Blöd wäre, du gibst es nicht an und am Ende stellt sich durch irgend einer Querprüfung von seitens des Finanzamtes heraus, dass dein Verkauf doch steuerpflichtig war. Dann kriegen sie dich möglicherweise wegen Steuerhinterziehung dran. Aber soweit deine Angaben hier im Forum stimmen, brauchst du davor keine Angst haben :)

Bitte auf meine Signatur achten.

Beste Grüße
Alexander

Wenn es um viel Geld geht, lohnt sich der Gang zum Steuerberater auf jeden Fall ;)
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