Hallo,
bei der aktuellen Diskussion um die Rentenerhöhung macht sich meine Mutter Sorgen wegen der Versteuerung Ihrer Renten, daher bitte ich hier einmal um hilfreiche Antworten.
Mein Vater (geb. 1942) ging 01/04 in Rente und verstarb in 01/06 woraufhin meine Mutter (geb. 1949) die große Witwenrente erhielt. Sie ging dann noch ein paar Jahre auf geringfügiger Basis arbeiten bis Sie selbst in 04/10 in Altersrente ging. Es gibt also nur die gesetzlichen Renten zu berücksichtigen.
Die Witwenrente lag in 01/06 bei ca. 800 EUR monatlich brutto und Ihre Altersrente in 04/10 bei ca. 400 EUR monatlich brutto.
Soweit ich gelesen habe, gilt für Renten bis 2005, dass diese mit 50 % besteuert werden, und für Renten ab 2010, dass diese zu 60 % besteuert werden, wobei der steuerfreie Anteil sich nicht entsprechend den Rentenerhöhungen anpasst, sondern ab Rentengewährung "fixiert" wird.
Für mich würde sich dann ergeben, dass von der Witwenrente 400 EUR steuerfrei bleiben und von der Altersrente 160 EUR.
Mit der aktuellen Rentenanpassung liegt die Witwenrente bei 1000 EUR monatlich brutto und die Altersrente bei 600 EUR monatlich brutto.
Abzüglich der "fixierten" steuerfreien Anteile, wären dann 1040 EUR (1000-400 bei der Witwenrente und 600-160) monatlicher Rente zu versteuern.
Aufs Jahr hochgerechnet wären dies dann 12.480 EUR zu versteuernder Rente.
Damit liegen wir über den Steuerfreibetrag für Rentner und sollten eine Steuererklärung abgeben.
Ich weiß nicht, ob ich bei meiner Rechnung etwas übersehen habe. Ich weiß auch nicht, ob sich der steuerfreie Anteil der Witwenrente so berechnet.
Habe mir dies jetzt so hergeleitet, da ich mir schlecht vorstellen kann, dass sich der steuerfreie Anteil der Witwenrente von der höheren Altersrente meines Vaters berechnet. Rentenempfängerin ist ja meine Mutter.
Wenn wir jetzt eine Steuererklärung machen würden, da wir ja über den Freibetrag liegen, käme dann das Finanzamt auf meine Mutter zu und würde dann auch rückwirkend Einkommensteuererklärungen anfordern ?
Wenn ja für wie lange ?
Ich danke schonmal vorab für die Antworten.
Alters- und Witwenrente
Re: Alters- und Witwenrente
Aufs Jahr hochgerechnet wären dies dann 12.480 EUR zu versteuernder Rente. Nein. Schließlich kann man auch Dinge von der Steuer absetzen. Das wären hierzuallererst die Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge - das müßten doch so so 1.700 Euro sein, so dass nur noch ca. 10.500 Euro übrigbleiben.
käme dann das Finanzamt auf meine Mutter zu und würde dann auch rückwirkend Einkommensteuererklärungen anfordern ? Gut möglich.
Wenn ja für wie lange ? Na, wenn wir mal von "Steuerverkürzung" ausgehen (ein eleganteres Wort dafür, dass man die Erklärungen halt verschlampt hat), für 8 Jahre. Insbesondere das Jahr 2018 wird problematisch - seit dem Veranlagungsjahr 2018 werden 25 Euro Verspätungszuschlag pro Monat erhoben, so dass wir da aktuell schon bei 300 Euro Verspätungszuschlag sind (gerechnet wird ab dem Fristende, also ab 08/19). Das dürfte insofern deutlich teurer werden als die festzusetzende Steuer - es empfiehlt sich also, die 18er Erklärung gleich miteinzureichen.
käme dann das Finanzamt auf meine Mutter zu und würde dann auch rückwirkend Einkommensteuererklärungen anfordern ? Gut möglich.
Wenn ja für wie lange ? Na, wenn wir mal von "Steuerverkürzung" ausgehen (ein eleganteres Wort dafür, dass man die Erklärungen halt verschlampt hat), für 8 Jahre. Insbesondere das Jahr 2018 wird problematisch - seit dem Veranlagungsjahr 2018 werden 25 Euro Verspätungszuschlag pro Monat erhoben, so dass wir da aktuell schon bei 300 Euro Verspätungszuschlag sind (gerechnet wird ab dem Fristende, also ab 08/19). Das dürfte insofern deutlich teurer werden als die festzusetzende Steuer - es empfiehlt sich also, die 18er Erklärung gleich miteinzureichen.
Re: Alters- und Witwenrente
Die Versicherungsbeiträge habe ich nicht berücksichtigt.
Da ich die genannten Beträge nach oben gerundet habe, fällt der zu versteuernde Betrag etwas geringer aus.
So wie sich das darstellt, kann man da nur auf Nachsicht beim Finanzamt hoffen.
Da ich die genannten Beträge nach oben gerundet habe, fällt der zu versteuernde Betrag etwas geringer aus.
So wie sich das darstellt, kann man da nur auf Nachsicht beim Finanzamt hoffen.
