Wenn man eine Anleihe mit Verlust verkauft, dann wird die Differenz zwischen Einstandspreis und Verkaufserlös in die Jahressteuerbescheinigung der Bank als steuermindernder Verlust eingerechnet.
Nun gibt es aber den Fall, dass wegen Insolvenz des Emittenten die Anleihe nur noch einen minimalen Restwert von zB 5 euro hat. Da die Verkaufsgebühr der Bank aber 10 euro beträgt, ergibt sich ein "Verkaufserlös" von -5 € , also ein negativer. Nun sagt die Bank aufgrund der Gesetzeslage könne sie in diesem Fall gar keinen Verlust mehr verbuchen ! Man könne nur noch versuchen, das in seiner Steuererklärung geltend zu machen. Darf das wahr sein ? Die Regelung entbehrt doch jeglicher Logik, oder übersehe ich da was ? ( Läge der Restwert der Anleihe nur etwas höher, bei zB 15 euro => Verkaufserlös = +5 euro, dann würde ein Verlust von fast dem kompletten Einstandspreis verbucht.)
Kein Steuermindernder Verlust bei Totalausfall einer Anleihe ?
Re: Kein Steuermindernder Verlust bei Totalausfall einer Anleihe ?
Hallo,
wurde denn schon verkauft? Falls nicht hätte ich gleich mehrere Lösungen.
Ansonsten geht es nur über die Steuererklärung und ggf. gerichtliche Klärung (Ausgang imho immer noch ungewiss*).
*zu verfallenen Derivaten gibt es ein Urteil, aber ob das auch auf Anleihen anwendbar ist kann ich auch nicht sagen
Stefan
PS: Du solltest besser in einem Wertpapierforum suchen/fragen (etwa wertpapier-forum.de), da gibt es weit mehr User die sich in diesem Spezialgebiet auskennen.
wurde denn schon verkauft? Falls nicht hätte ich gleich mehrere Lösungen.
Ansonsten geht es nur über die Steuererklärung und ggf. gerichtliche Klärung (Ausgang imho immer noch ungewiss*).
*zu verfallenen Derivaten gibt es ein Urteil, aber ob das auch auf Anleihen anwendbar ist kann ich auch nicht sagen
Stefan
PS: Du solltest besser in einem Wertpapierforum suchen/fragen (etwa wertpapier-forum.de), da gibt es weit mehr User die sich in diesem Spezialgebiet auskennen.
Re: Kein Steuermindernder Verlust bei Totalausfall einer Anleihe ?
Dankesehr für die Infos !
Verkauft ist noch nicht ! Was gäb's denn dann für Möglichkeiten ?
Grüße, Ludwig
Verkauft ist noch nicht ! Was gäb's denn dann für Möglichkeiten ?
Grüße, Ludwig
Re: Kein Steuermindernder Verlust bei Totalausfall einer Anleihe ?
Hallo,
Die einfachste Lösung - mein Favorit - ist zukaufen, und dann das - dann größere - Paket als ganzes verkaufen (Teilausführungen solltest du dabei ausschließen, dazu gibt es bei vielen Banken einen Orderzusatz). Konkret musst du soviel zukaufen, dass die späteren Spesen ganz sicher durch den Verkaufserlös gedeckt sind (lieber etwas mehr, sonst hast du später ein Deja vu).
Ein weiterer Ansatz wäre, privat an jemanden zu verkaufen (wichtig: wie unter Fremden üblich, insbesondere zum offiziellen Börsenkurs). Das ist aber deutlich komplizierter, ich würde eher davon abraten.
3. Möglichkeit: Du kannst dir eine Bank mit geringeren Gebühren suchen, und dann dort verkaufen. Man kann nämlich - zumindest bei inländischen Banken - Wertpapiere kostenfrei übertragen (Depotübertrag). Was aber nicht geht ist mit der Bank verhandeln. Denn selbst wenn sie dir die Spesen erlassen würde dürfte sie den Verlust steuerlich nicht buchen.
Und schau dir auch mal das Livetrading an, da sparst du schon mal die Spesen der Börsen, vielleicht reicht das ja schon.
Zum Schluss noch der wichtige Hinweis: Alles sauber recherchieren, lieber doppelt und dreimal die Kosten erfragen, denn du hast nur eine Chance, es gibt kein Zurück.
Stefan
Oh, das ist gut - ich hatte das eigentlich schon fast rhetorisch gefragt (weil sonst immer alle erst Fragen wenn es schon zu spät ist).Verkauft ist noch nicht !
Die einfachste Lösung - mein Favorit - ist zukaufen, und dann das - dann größere - Paket als ganzes verkaufen (Teilausführungen solltest du dabei ausschließen, dazu gibt es bei vielen Banken einen Orderzusatz). Konkret musst du soviel zukaufen, dass die späteren Spesen ganz sicher durch den Verkaufserlös gedeckt sind (lieber etwas mehr, sonst hast du später ein Deja vu).
Ein weiterer Ansatz wäre, privat an jemanden zu verkaufen (wichtig: wie unter Fremden üblich, insbesondere zum offiziellen Börsenkurs). Das ist aber deutlich komplizierter, ich würde eher davon abraten.
3. Möglichkeit: Du kannst dir eine Bank mit geringeren Gebühren suchen, und dann dort verkaufen. Man kann nämlich - zumindest bei inländischen Banken - Wertpapiere kostenfrei übertragen (Depotübertrag). Was aber nicht geht ist mit der Bank verhandeln. Denn selbst wenn sie dir die Spesen erlassen würde dürfte sie den Verlust steuerlich nicht buchen.
Und schau dir auch mal das Livetrading an, da sparst du schon mal die Spesen der Börsen, vielleicht reicht das ja schon.
Zum Schluss noch der wichtige Hinweis: Alles sauber recherchieren, lieber doppelt und dreimal die Kosten erfragen, denn du hast nur eine Chance, es gibt kein Zurück.
Stefan
Re: Kein Steuermindernder Verlust bei Totalausfall einer Anleihe ?
Vielen Dank für die Infos !
Dann werde ich mal #1 versuchen.
Gruß, Ludwig
Dann werde ich mal #1 versuchen.
Gruß, Ludwig