Erste Steuererklärung nach Tod des Ehemanns

Ich hab da mal eine Frage zu ...
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Sabine73
Beiträge: 4
Registriert: 16. Jan 2019, 07:11

Erste Steuererklärung nach Tod des Ehemanns

Beitrag von Sabine73 »

Guten Morgen!
Ich möchte mich vorab informieren, was bei der Steuererklärung für 2018 auf mich "zukommen" kann, nachdem mein Mann letztes Jahr völlig überraschend mit 38 Jahren verstorben ist. Die Steuererklärung an sich werde ich vermutlich besser mit professioneller Unterstützung durchführen, da bestimmt einiges zu beachten ist, was dem Laien (=mir) nicht klar ist.
Ich fasse mal zusammen:
- verheiratet, beide LSTK 4, letzte Steuererklärung gemeinsam veranlagt
- Erkrankung meines Mannes im Februar, Krankengeldzahlung ab Anfang April
- Tod Ende Juli, Ende Krankengeld
- automatischer Wechsel in LSTK 3 (gültig für 2018/2019) ab Septembergehalt - Gnadenjahr
- Erhalt von Sterbegeld seitens des Arbeitgebers meines Mannes (bereits versteuert)
- Erhalt des Sterbeviertelsjahrs von der DRV (ansonsten keine Rentenzahlung, weil ich zu jung bin und zu viel verdiene)
- seit November Erhalt von Witwenrente aus der Betrieblichen Altersvorsorge meines Mannes

Nun frage ich mich, wie die Steuererklärung am sinnvollsten durchzuführen ist (mein Bruttoeinkommen liegt bei ~60.000 Euro, mein Mann hat in 2018 4 Monate Gehalt bezogen ~ 18.000 Euro) und welche Unterlagen für die Erklärung eingereicht werden müssen.
Und natürlich die bange Frage, ob ich eher mit einer Nachzahlung oder mit einem Rückzahlung rechnen kann.
Bei meinem Einkommen ist vermutlich das Absetzen der Beerdigungskosten und vorheriger Kosten für Krankenhaus, Medikamente etc. nicht möglich (sorry für die "blöden" Fragen, aber da ich ansonsten noch nicht mal meine Fahrtkosten absetzen kann - weil Arbeitsort zu nah - ist das für mich ein sehr komplizierter Sachverhalt), oder?
Vielen Dank!
reckoner
Beiträge: 1021
Registriert: 21. Jun 2017, 00:21

Re: Erste Steuererklärung nach Tod des Ehemanns

Beitrag von reckoner »

Hallo,

nur mal ein paar Stichpunkte, da ich auch zu professioneller Hilfe raten würde.

Zum Erstellen der Steuererklärung brauchst du eure beiden Lohnsteuerbescheinigungen und die Bescheinigungen der Sozialversicherungsträger (Krankengeld, Rente). Einreichen musst du davon aber nichts (musste man auch früher nicht - aber in Zukunft muss man überhaupt keine Belege mehr einreichen).

Die Kosten für Krankenhaus und Medikamente kannst du absetzen (als außergewöhnliche Belastung), ob es etwas bringt hängt von der Höhe der Kosten ab (es gibt da eine sogenannte "zumutbare Eigenbelastung").

Die Beerdigungskosten können auch als außergewöhnliche Belastung abgesetzt werden wenn das Erbe nicht ausgereicht hat diese Kosten zu decken. Davon ausgenommen sind aber Bewirtungskosten (Leichenschmaus), Trauerkleidung und übertriebener Luxus (Edelholzsarg, Grabbeigaben, Marmorgrabplatte etc.).

Ob es sich insgesamt lohnt oder nicht spielt eigentlich keine Rolle, du bist nämlich verpflichtet eine Erklärung einzureichen (aufgrund der Lohnersatzleistungen).
Ich denke aber, dass eher Steuern erstattet werden, weil das bei Steuerklasse 4 fast immer so ist. Anmerkung: Die Zeit mit Klasse 3 spielt da keine Rolle, weil es da nur noch ein Einkommen gab, das ist dann wie 4/4 mit identischem Lohn.
Die Witwenrente könnte aber problematisch sein, weil sie bisher völlig unversteuert geblieben ist. Das Krankengeld schlägt hingegen nicht so stark ins Gewicht, weil es an sich steuerfrei ist (siehe aber https://de.wikipedia.org/wiki/Progressionsvorbehalt - Direktlink geht leider nicht).

Stefan
Sabine73
Beiträge: 4
Registriert: 16. Jan 2019, 07:11

Re: Erste Steuererklärung nach Tod des Ehemanns

Beitrag von Sabine73 »

Danke, Stefan. Bin gespannt, wie es letztlich ausgeht. :|
Sabine73
Beiträge: 4
Registriert: 16. Jan 2019, 07:11

Re: Erste Steuererklärung nach Tod des Ehemanns

Beitrag von Sabine73 »

Um das nach über 2 Jahren noch aufzuklären: ich musste einen Ar.... voll Steuern nachzahlen (ich meine, es waren um die 1500 Euro :cry: ) und seitdem Lohnsteuer vorauszahlen. Dazu mache ich aber einen neuen Thread auf, weil es eigentlich ein neues Thema ist.
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