Erstes Jahr nur sechs Monate gearbeitet

[Schabing]

Hallo zusammen,

ich mache für 2019 die erste (erstes Arbeitsjahr nach dem Studium) Steuererklärung. Gearbeitet wurde von Juni bis November (kompletter Urlaub wurde ausbezahlt).
Außendienst etc. habe ich angegeben.
Januar-Mai & Dezember = Hartz 4
Juni-November Brutto = 21.000€ (einbehaltene Lohnsteuer ca 3.500€)

Den größten Teil habe ich schon erledigt. Mir wurde jetzt gesagt, ich bekomme meine komplette Steuer zurück, weil ich ja nur ein halbes Jahr gearbeitet habe, aber für das ganze Jahr gezahlt habe. Die Erklärung dazu konnte ich nicht nachvollziehen...

Stimmt das, kann ich da mehr rausholen oder kann ich nur, wie in jedem anderem Jahr auch nur das ansetzen, was anzusetzen ist?

Danke schon mal im Voraus

[muemmel]

Die Erklärung ist teilweise Quatsch - richtig ist, dass Sie zuviel gezahlt haben. Quatsch ist, dass Sie alles wiederbekommen - so 1.700 Euro Steuer und Soli fallen auf 21.000 Euro Bruttolohn schon an. Zurückkriegen können Sie nur, was darüber hinaus bezahlt wurde (vorbehaltlich der Verluste, die Sie laut Ihrem anderen Thread ja auch noch geltend machen wollen, und vorbehaltlich irgendwelcher Werbungskosten, die Sie für 2019 ggf. geltend machen).

[Schabing]

Danke für die Antwort

Das heißt, die etwa 1.700€ muss ich auf jeden Fall bezahlen.

Verstehe ich das richtig, dass wenn ich keine Werbungskosten etc. angebe, auch nicht zurück bekomme?

Sie sagen ja selber, ich habe zuviel bezahlt. Anders herum, kann/muss ich was tun, damit ich das zuviel gezahlte zurück bekomme?
Oder ist der einzige Weg der Standardweg (Werbungskosten etc.)?

[muemmel]

Leider komplett falsch verstanden. 1.800 Euro kriegen Sie in jedem Fall zurück - dafür müssen Sie lediglich eine Steuererklärung einreichen, ohne Werbungskosten und Verlustvortrag. Sie schreiben da quasi nur Einkommen und Steuer hinein. Wollen Sie noch MEHR Geld zurück, dann halt durch WK und VV. Wieviel das ist, kann ich nicht sagen - dazu haben Sie ja keine Zahlen genannt. WK wirken sich aber nur aus, wenn es mehr als 1.000 Euro waren - anderenfalls können Sie die weglassen.

[Schabing]

Vielen Dank für die Hilfe!

N

11 Arbeitsmittel 110,00 €
Kontoführungsgebühren 16,00 €
Bewerbungskosten 115,00 €
15 Firmenwagen Ja
16 Verpflegungspauschale 113 Tage (--> sind über 1200€)

War im Außendienst. Arbeitsmittel und Kontofürungsgebühren sind die Pauschalen. Bewerbungskosten sind 2,50€ pauschal pro Email Bewerbung.

Hoffe ich kann bald die Steuerklasse 1 verlassen

Über den 1000€ WK bin ich also leicht drüber. Bringt nicht viel aber immerhin.

Ich habe auch sowas angegeben:

Anlage Sonderausgaben

1 Kirchensteuer 281,56 €
2 Spende Ausland 20,00 €

Anlage Vorsorgeaufwand

1 Altersvorsorge AN
Altersvorsorge AG
2 Krankenversicherung
Pflegeversicherung
7 Arbeitslosenversicherung
Privat Haftpflichtversicherung 37,00 €
KFZ Haftpflichtversicherung 51,00 €

Ich überlege aktuell noch, was man noch lohnend angeben kann. Da wird es sicherlich nicht mehr viel geben...

[Schabing]

Leider komplett falsch verstanden. 1.800 Euro kriegen Sie in jedem Fall zurück - dafür müssen Sie lediglich eine Steuererklärung einreichen, ohne Werbungskosten und Verlustvortrag. Sie schreiben da quasi nur Einkommen und Steuer hinein. Wollen Sie noch MEHR Geld zurück, dann halt durch WK und VV. Wieviel das ist, kann ich nicht sagen - dazu haben Sie ja keine Zahlen genannt. WK wirken sich aber nur aus, wenn es mehr als 1.000 Euro waren - anderenfalls können Sie die weglassen.

Mir ist aufgefallen, bei dem Prüfbericht in Elster, steht max. -1799,99€ dran (verbleibende Beträge).
Laut Elster sieht es wohl so aus, als könnte ich durch WK und VV gar nicht mehr bekommen als die ~1800€?

Edit:
Pc Maus, Tastatur, Schreibtischlampe
Verpflegungspachale werden wohl nicht beachtet, denn es bleibt bei -1800€. Wenn ich aber noch 372€ Anteilig einen PC drauf packe, dann geht er über die 1800€.

An was kann das liegen, dass die anderen WK ignoriert werden?

[muemmel]

Keine Ahnung, was Elster da meint, aber Sie können definitiv mehr zurückbekommen. Die Obergrenze liegt immer bei der gezahlten Steuer und sonst nirgends - man muss halt nur genug abzusetzen haben...