Rechnung mit MwSt. als Kleinunternehmer

[Emilerosine]

Hallo alle zusammen,

ich habe kürzlich zum ersten Mal auf Messe gearbeitet, bin meines Wissens nach Kleinunternehmer, habe einen Gewerbeschein und stelle bisher so Rechnungen ohne MwSt und Umsatzsteuer.

Da der Kunde ein Bekannter von mir ist, war die Lohnverhandlung recht locker und wir haben glatte 1000€ ausgemacht. Genau dieser Betrag steht jetzt auch so in der Rechnung, woraufhin er sich gemeldet hat und meinte ich muss meine Rechnung mit MwSt. stellen. Da mein Verständnis von Steuern recht überschaubar ist nun meine Fragen, was genau heißt das, darf ich Rechnungen mit MwSt. stellen und was hat das ganze für Konsequenzen?
Über eine Aufklärung wäre ich sehr dankbar!

Lieben Gruß
Robin

P.S. Ich war mir nicht sicher ob ich mit dieser Frage hier in der richtigen Ecke des Forums bin, falls nicht bitte ich um Entschuldigung und eine Verschiebung

[muemmel]

darf ich Rechnungen mit MwSt. stellen Dürfen Sie - das würde ich mir aber gut überlegen.
und was hat das ganze für Konsequenzen? Das hat die Konsequenz, dass Sie zur Umsatzsteuer optiert haben. Und das heißt, auf ALLE Rechnungen von Ihnen ist Umsatzsteuer zu erheben und daran sind Sie für die nächsten Jahre gebunden. Der nächste Kunde zahlt also entweder 1190 Euro (1000 Euro Nettopreis plus Ust.) oder Sie kriegen nur noch 840,34 Euro von 1000 Euro Bruttopreis, weil davon dann 159,66 Euro an Umsatzsteuer weggehen.

[Tom998]

Ich würde mal behaupten, dass die Steuer nach § 14c geschuldet wird, der Unternehmer aber weiter KleinU ist.

[Emilerosine]

Okay, das habe ich soweit verstanden, vielen Dank!
Aber warum braucht mein Kunde eine Rechnung mit MwSt bzw. was wäre der Nachteil für ihn wenn er die Rechnung so annehmen würde? Ist das für ihn wirklich von nöten, oder kann es sein, dass er einfach nur danach gefragt hat, weil er es bis jetzt keine Kleinunternehmer beschäftigt hat und es nur so kannte?

[Severina]

Er ist möglicherweise - wäre für einen regelbesteuernden Unternehmer allerdings ungewöhnlich - davon ausgegangen, dass die 1000 € ein Bruttopreis sind.

Wenn dem so ist, hätte er ja - wären Sie keine Kleinunternehmerin - effektiv nur 840,34 € an Kosten, er hat sich also u.U. verkalkuliert.

Ich gehe davon aus, dass in Ihrer Rechnung der Hinweis auf die Kleinunternehmereigenschaft enthalten ist?

[Emilerosine]

Dass er sich verkalkuliert hat denke ich nicht, ich glaube er geht davon aus, dass er nur Rechnungen mit ausgewiesener MwSt. annehmen kann, weil er bis jetzt nie Kleinunternehmer beschäftigt hat.
Auf meiner Rechnung habe ich darauf hingewiesen, dass ich Kleinunternehmer bin.

[muemmel]

Aber warum braucht mein Kunde eine Rechnung mit MwSt Weil er KEIN Kleinunternehmer ist und daher die Vorsteuer erstattet kriegt.
bzw. was wäre der Nachteil für ihn wenn er die Rechnung so annehmen würde? Na, der Verzicht auf 160 Euro Vorsteuer, die in einem Bruttopreis von 1.000 Euro stecken würden.

[Emilerosine]

Alles klar, danke für die Aufklärung. Ich habe mich mit ihm einigen können