Tausch / Schenkung von Besitzanteilen?

Und was ist mit Erbschaftsteuer, Grunderwerbsteuer, ...
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Wolf82
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Registriert: 8. Okt 2014, 07:48

Tausch / Schenkung von Besitzanteilen?

Beitrag von Wolf82 »

Guten Tag,

ich würde Sie um eine erste Einschätzung meiner folgenden Situation bitten: Ich möchte mit meiner Familie das Haus meines Vaters renovieren und dort einziehen. In dem Haus wohnt aktuell noch mein Vater. 2008 wurde sein Haus bereits zu gleichen Teilen auf meinen Bruder und mich umgeschrieben, mein Vater hat dort ein Nießbrauchsrecht. Für die anstehende Renovierung soll das Haus komplett auf mich übergehen. Wir haben das Haus von einem Makler anschauen und einen Wert festlegen lassen. Dieser wäre wohl aufgrund der Übertragungsurkunde von 2008 und dem Nießbrauchsrecht / Veräußerungsverbot der damaligen Urkunde sehr gering (< 200.000). Da das nicht realistisch ist, bzw. mein Bruder sonst nicht verkaufen würde, haben wir uns auf einen Wert von 420.000€ geeinigt (der Makler hätte das Haus auf 420.000 bis 450.000 geschätzt).

Da ich meinem Bruder nicht die 210.000€ auszahlen kann / möchte, da das Haus grundlegend renoviert werden soll und auch ein Anbau vorgesehen ist, haben mein Bruder und ich uns darauf verständigt, dass ich ihm bei Baubeginn 75.000€ auszahle und er einen größeren Anteil am Haus unserer Mutter erhält (77%, ich halte dann nur noch 23%).

Wir lassen dieses Vorhaben urkundlich festhalten.

Meine Frage ist: Sieht das Finanzamt diesen Vorgang (also insbesondere die Übernahme der 50% am Haus meines Vaters von meinem Bruder durch mich) als Schenkung an, so dass ich Schenkungssteuer entrichten müsste? In meinen Augen wäre das nicht der Fall, da ich meinen Bruder durchaus auszahle (in Form der 75000€ sowie des größeren Anteils am Haus unserer Mutter).

Für eine erste Einschätzung wäre ich sehr dankbar. Vielleicht kann man mich auch auf Situationen hinweisen, die man bei einer solchen Urkunde beachten müsste? Im aktuellen Urkundenentwurf wird nicht von Schenkung gesprochen, sondern von einem Übertrag und Veräußerung mit Hinweis auf die 75000€ und den ungleichen Übertrag am Hauseigentum meiner Mutter.

Meiner Meinung nach wären nur die folgenden Kosten an das Finanzamt zu entrichten:
- Ich muss Grunderwerbssteuer auf die 210.000€ an das Finanzamt entrichten
- Mein Bruder, mein Vater und meine Mutter tragen keinerlei Kosten

Eine weitere Frage: Der Notar meinte, dass Finanzämter gerne den Wert von Immobilien nach oben korrigieren. Unter welchen Vorraussetzungen macht das Finanzamt soetwas und welche Kriterien werden dabei angelegt?

Vielen Dank im voraus!
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